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Info-Ratgeber zu den ➡️ SDGs und der Agenda 2030

Die Sustainable Development Goals (SDGs) und die Agenda 2030 wurden von den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet. Die SDGs sind 17 konkrete Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 erreicht werden sollen. Diese Ziele sind universell und gelten für alle Länder, unabhängig von ihrem Entwicklungsstand. Sie umfassen eine breite Palette von Themen, einschließlich Armutsbekämpfung, Geschlechtergleichstellungsauberes Wasser und Energie, Bildung, Klima- und Artenschutz, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine gute Gesundheitsversorgung

Auf unserer Schwester-Seite Better World Info findest du über 800 englische Links zu den SDGs. Zusätzlich haben wir uns in einem ausführlichen Artikel kritisch mit den Defiziten und Grenzen der SDGs auseinandergesetzt und einen umfassenden Ratgeber zur Agenda 21 erstellt. Die Agenda 21 ist eine Handlungsanweisung für das 21. Jahrhundert. Die Agenda 2030 setzt mittelfristige aber dafür konkretere Ziele. 

Die AGENDA 2030 ist dabei das politische Rahmenwerk, das die SDGs unterstützt. Sie wurde von den Vereinten Nationen verabschiedet und besteht aus einem Dokument, das die Ziele und Prinzipien für nachhaltige Entwicklung festlegt. Sie wurde von 193 Ländern unterschrieben und gilt universell für alle Länder gleichermaßen, auch wenn sie völkerrechtlich nicht bindend ist. Die deutsche Bundesregierung hat sich verpflichtet, die Agenda 2030 auf nationaler Ebene umzusetzen. Sie betont die "Leave No One Behind"-Philosophie, was bedeutet, dass niemand in der Gesellschaft zurückgelassen werden darf. Die Umsetzung besteht aus folgenden Maßnahmen:

Nationale Aktionspläne: Jedes Land soll einen nationalen Aktionsplan erstellen, der die SDGs in nationale Politik und Programme integriert.

Monitoring und Berichterstattung: Länder müssen regelmäßig Fortschrittsberichte über ihre Bemühungen zur Erreichung der SDGs vorlegen. Dies ermöglicht die Überwachung und Bewertung des Fortschritts.

Partnerschaften: Die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, der Zivilgesellschaft, der Privatwirtschaft und internationalen Organisationen soll aktiv gefördert werden und wird als entscheidend angesehen, um die Ziele zu erreichen.

Ressourcen mobilisieren: Die Umsetzung der SDGs erfordert erhebliche finanzielle Ressourcen. Dies soll durch nationale Haushaltsmittel, Entwicklungshilfe und private Investitionen erreicht werden.

Bildung und Bewusstsein: Die Öffentlichkeit muss über die SDGs informiert werden, damit die Menschen sich ihrer Bedeutung bewusst sind und Druck auf Regierungen und Unternehmen ausüben können, um Maßnahmen zu ergreifen.

 

Die Ziele der 17 SDGs
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Die 17 SDGs - Aktueller Stand

Die Umsetzung der SDGs, ist ein komplexer und fortlaufender Prozess. Bis zum Jahr 2022 lebten 9 % der Weltbevölkerung in extremer Armut (Ziel 1), was knapp unter der Schwelle von 10 % liegt. Dies ist ein ermutigender Fortschritt bei der Armutsbekämpfung. Allerdings sind die Fortschritte regional sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Im Bereich Gesundheit (Ziel 3) wurde weltweit eine Reduzierung der Kindersterblichkeitsrate um etwa 59 % zwischen 1990 und 2019 verzeichnet. Zudem ist die Lebenserwartung gestiegen, obwohl es immer noch beträchtliche Unterschiede zwischen Ländern und Regionen gibt.

Im Bildungsbereich (Ziel 4) hat sich der Zugang zu Grundschulbildung für viele Kinder verbessert, aber auch hier sind noch Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere in Regionen mit begrenzten Bildungsmöglichkeiten.

Die Förderung der Geschlechtergleichstellung (Ziel 5) hat ebenfalls Fortschritte gemacht, dennoch bleiben Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt und ungleiche Repräsentation in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsgremien weiterhin von Bedeutung. Jedes Jahr immer noch 50.000 Frauen und Mädchen von Partnern oder anderen Familienmitgliedern getötet.

Hinsichtlich sauberem Wasser (Ziel 6) und sanitären Einrichtungen (Ziel 7) hat ein großer Anteil der Weltbevölkerung Zugang zu verbesserten Versorgungseinrichtungen; doch auch hier variieren die Fortschritte erheblich zwischen den Regionen.

Der Schutz der Meere (Ziel 14) und der Natur (Ziel 15) sind ebenfalls wichtige Herausforderungen bei der Umsetzung eines konsequenten Umweltschutzes. Einige Länder haben Fortschritte beim Waldschutz und der Wiederherstellung von Ökosystemen gemacht, während in anderen Gebieten nach wie vor Herausforderungen im Bereich der Entwaldung und Bodendegradation bestehen.

Die zunehmende Urbanisierung stellt eine Herausforderung für das Ziel 11 dar, nachhaltige Städte und Gemeinden zu schaffen. Dabei sind sowohl ökologische als auch soziale Aspekte zu berücksichtigen. 

Im Kampf gegen den Klimawandel (Ziel 13) haben sich die Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen weltweit verstärkt, dennoch besteht weiterhin die dringende Notwendigkeit, die globalen Klimaziele zu erreichen, um katastrophale Auswirkungen zu verhindern.

Das Ziel 16 zielt darauf ab, inklusive Gesellschaften zu fördern, den Zugang zur Justiz zu gewährleisten, Korruption zu bekämpfen und starke Institutionen aufzubauen. Vor allem die Wahrung und Gewährleistung von Frieden ist im Mittelpunkt. Dieses Ziel ist eng mit der Gewährleistung von Rechtsstaatlichkeit verbunden.

Schließlich sind internationale Zusammenarbeit und Partnerschaften (Ziel 17) von entscheidender Bedeutung, um die SDGs erfolgreich umzusetzen. Trotz vorhandener Anstrengungen gibt es nach wie vor Herausforderungen bei der Mobilisierung von Finanzmitteln und Ressourcen.

 

Kosten und mögliche Finanzierungsquellen der Ziele
Kosten und mögliche Finanzierungsquellen der Ziele | Afus199620 - CC BY-SA 4.0

Kritik an den SDGs

Es gibt auch einige kritische Perspektiven und Herausforderungen, die mit der Umsetzung der SDGs verbunden sind.

Eine häufig geäußerte Kritik ist, dass die SDGs nicht ehrgeizig genug sind, um die tiefgreifenden Veränderungen herbeizuführen, die notwendig sind, um globale Probleme wie den Klimawandel, die soziale Ungerechtigkeit und die Umweltzerstörung wirksam anzugehen. Einige argumentieren, dass die Ziele nicht weit genug gehen und dass insbesondere die Umweltziele, wie die Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur, zu wenig ambitioniert sind, um die katastrophalen Folgen des Klimawandels zu verhindern.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Verbindlichkeit der SDGs. Sie sind zwar ein Rahmenwerk und ein politisches Bekenntnis, aber es gibt keine rechtlich bindenden Verpflichtungen für die Mitgliedstaaten, die Ziele zu erreichen. Dies kann zu unzureichender Umsetzung und unzureichendem Engagement führen.

Darüber hinaus wird oft bemängelt, dass die Umsetzung der SDGs in vielen Ländern und Regionen ungleichmäßig ist. Einige Länder haben erhebliche Fortschritte erzielt, während andere zurückbleiben. Dies kann mit Unterschieden in den Ressourcen, der politischen Führung und den Prioritäten zusammenhängen.

Schließlich wird auch die Finanzierung der SDGs als Problem angesehen. Die Umsetzung erfordert erhebliche finanzielle Mittel, und es gibt Bedenken, dass die notwendigen Mittel nicht mobilisiert werden können, insbesondere angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit.

Die SDGs für eine Bessere Welt

Trotz einiger Kritikpunkte sind die SDGs nach wie vor ein wichtiger Rahmen für Maßnahmen zur Verbesserung von Lebensbedingungen und zur Lösung globaler Herausforderungen. Sie dienen als Leitprinzipien für Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Privatwirtschaft, um gemeinsam an einer nachhaltigeren und gerechteren Welt zu arbeiten. Die Debatte über ihre Wirksamkeit und Umsetzung ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des Prozesses, um sicherzustellen, dass sie ihre beabsichtigte Wirkung entfalten.

Bessere Welt Info steht hinter den nachhaltigen Zielen der Vereinten Nationen und möchte mit diesem Info-Ratgeber einen Beitrag leisten, das Wissen, Bewusstsein und Verständnis darüber in der Zivilgesellschaft zu fördern. Neben Beiträgen zu den SDGs und der Agenda 2030 finden sich auf Bessere Welt Info auch wichtige Themen wie KlimakriseNachhaltigkeitFrauenGesundheit, BildungUmweltschutz oder Eine Welt

Autor: Maximilian Stark 12.09.23, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0

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