Agenda 21

Ratgeber zu ➡️ Agenda 21
Agenda 21 ist ein umfassendes Aktionsprogramm der Vereinten Nationen, das auf dem Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro beschlossen wurde. Es dient als Leitfaden für nachhaltige Entwicklung weltweit. Ziel der Agenda 21 ist es, soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte miteinander zu verbinden, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Das Programm umfasst Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, zum Schutz der Umwelt, zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität. Es fordert die Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft auf allen Ebenen. Agenda 21 ist kein bindender Vertrag, sondern ein freiwilliger Rahmen, der es Ländern ermöglicht, ihre eigenen Strategien und Programme zur nachhaltigen Entwicklung zu entwickeln und umzusetzen.
Auf Bessere Welt Info findest du viele Infos zu Agenda 2030 und den SDGs. - Auf unserer Partnerseite Better World Info findest du englische Links zum Thema.
„Im Jahr 2025 werden 83 % der Weltbevölkerung, die bis dahin auf voraussichtlich 8,5 Milliarden angewachsen ist, in den Entwicklungsländern leben.“ - Einführung zur Agenda 21

Die 17 Ziele der Agenda 21
- Keine Armut: Beseitigung von Armut in allen Formen weltweit.
- Kein Hunger: Sicherstellung der Ernährungssicherheit und Förderung nachhaltiger Landwirtschaft.
- Gesundheit und Wohlergehen: Sicherstellung eines gesunden Lebens für alle Menschen jeden Alters.
- Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten.
- Geschlechtergleichheit: Gleichberechtigung erreichen und alle Frauen und Mädchen stärken.
- Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser für alle.
- Bezahlbare und saubere Energie: Zugang zu bezahlbarer, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie für alle.
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeitsplätze fördern.
- Industrie, Innovation und Infrastruktur: Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen und Innovationen fördern.
- Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern verringern.
- Nachhaltige Städte und Gemeinden: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
- Nachhaltiger Konsum und Produktion: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
- Maßnahmen zum Klimaschutz: Sofortige Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
- Leben unter Wasser: Ozeane, Meere und deren Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen.
- Leben an Land: Wälder schützen, Wüstenbildung bekämpfen, Landdegradation stoppen und umkehren, Biodiversität schützen.
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften fördern, Zugang zur Justiz für alle gewährleisten.
- Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen.
Diese Ziele bieten einen umfassenden Rahmen, um eine nachhaltige, gerechte und zukunftsfähige Welt zu schaffen. Sie sind ein integraler Bestandteil globaler und nationaler Politiken, die auf der Grundlage der Agenda 21 entwickelt wurden.

Portale und Organisationen für die Agenda 21
- UN Sustainable Development Goals (SDGs) Website: Die offizielle Website der Vereinten Nationen zu nachhaltiger Entwicklung und den SDGs, die aus der Agenda 21 hervorgegangen sind.
- Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN): Die DGVN informiert umfassend über die Agenda 21 und ihre Umsetzung in Deutschland.
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU): Bietet Informationen zur Agenda 21 im Kontext deutscher Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik.
- Lokale Agenda 21: Städte und Gemeinden in Deutschland haben oft eigene Plattformen zur lokalen Umsetzung der Agenda 21.
- Agenda 21 Netzwerk: Ein Netzwerk für Organisationen und Initiativen, die sich in Deutschland für die Umsetzung der Agenda 21 einsetzen.
- International Council for Local Environmental Initiatives (ICLEI): Ein globales Netzwerk von Städten, die sich für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Agenda 21 engagieren.
- Global Reporting Initiative (GRI): Eine Organisation, die Unternehmen unterstützt, Nachhaltigkeitsberichte im Sinne der Agenda 21 zu erstellen.
- Earth Charter Initiative: Eine globale Bewegung, die sich an den Prinzipien der Agenda 21 orientiert und für nachhaltige Entwicklung einsetzt.
- World Resources Institute (WRI): Eine Forschungseinrichtung, die nachhaltige Entwicklung fördert und sich mit den Themen der Agenda 21 auseinandersetzt.
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ): Die GIZ unterstützt Entwicklungsländer bei der Umsetzung von nachhaltigen Entwicklungsstrategien, einschließlich der Agenda 21.
Lokale Agenda 21 in Städten und Gemeinden
Die Lokale Agenda 21 ist ein Konzept, das Städte und Gemeinden weltweit dazu ermutigt, nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene zu fördern. Es geht darum, die globalen Ziele der Agenda 21, die 1992 auf dem Erdgipfel in Rio de Janeiro beschlossen wurden, in konkrete Maßnahmen vor Ort umzusetzen. Dabei spielen Bürgerbeteiligung, Umweltbewusstsein und soziale Gerechtigkeit eine zentrale Rolle.
In vielen Städten und Gemeinden wurden Lokale Agenda 21-Prozesse initiiert, um nachhaltige Projekte zu entwickeln, wie z.B. umweltfreundliche Verkehrsplanung, Energieeinsparung, Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und soziale Integrationsprogramme. Durch Arbeitsgruppen, Workshops und Bürgerforen können sich Einwohner aktiv an der Gestaltung ihrer Lebensumgebung beteiligen. Ziel ist es, lokale Lösungen für globale Herausforderungen zu finden und die Lebensqualität langfristig zu verbessern.
Lokale Agenda 21-Prozesse fördern die Vernetzung von Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung, um gemeinsam nachhaltige Zukunftsstrategien zu entwickeln.
Agenda 21 in den Bundesländern
Auf Ebene der Bundesländer spielt die Agenda 21 eine wichtige Rolle bei der Förderung nachhaltiger Entwicklungspolitiken, die auf regionale Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt sind. Jedes Bundesland entwickelt eigene Strategien und Programme, um die Ziele der Agenda 21 umzusetzen. Diese umfassen Umwelt- und Naturschutz, nachhaltige Wirtschaftsstrukturen, soziale Gerechtigkeit und Bürgerbeteiligung.
Die Bundesländer setzen dabei auf die Zusammenarbeit mit Kommunen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft. Durch die Unterstützung von Initiativen, die nachhaltiges Wirtschaften, erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und den Schutz natürlicher Ressourcen fördern, tragen die Länder zur Umsetzung der globalen Ziele der Agenda 21 bei.
Viele Bundesländer haben eigene Nachhaltigkeitsstrategien oder Programme, die direkt aus den Prinzipien der Agenda 21 hervorgegangen sind. Diese Programme beinhalten Fördermaßnahmen, Bildungskampagnen und die Schaffung von Netzwerken zur nachhaltigen Entwicklung. Ziel ist es, die lokalen Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen für die Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunft zu entwickeln.
Ein Beispiel dafür ist die Unterstützung lokaler Agenda 21-Prozesse in Städten und Gemeinden, die von den Bundesländern koordiniert und gefördert werden. So wird eine Brücke zwischen der globalen Agenda 21 und regionalen und lokalen Maßnahmen geschlagen, um eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen zu gewährleisten.

Einige Q & A
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Wie viele Länder haben die Agenda 21 beschlossen?
Die Agenda 21, die mit ihren 40 Kapiteln alle wesentlichen Politikbereiche einer umweltverträglichen, nachhaltigen Entwicklung anspricht, ist das in Rio von mehr als 170 Staaten verabschiedete Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert.
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Was ist der Unterschied zwischen Agenda 21 und Agenda 2030?
Die Agenda 21 ist eine Handlungsanweisung für das 21ste Jahrhundert. Die Agenda 2030 setzt mittelfristige aber dafür konkretere Ziele. - Die Visionen der Brundtland-Definition World Comission on environment and development (WCED 1987) wurden durch die Agenda 21 (UN 1992) konkretisiert.
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Ist die Agenda 2030 rechtlich bindend?
Die Agenda 2030, die von 193 Ländern unterschrieben wurde, gilt universell für alle Länder gleichermaßen, auch wenn sie völkerrechtlich nicht bindend ist. Die deutsche Bundesregierung hat sich verpflichtet, die Agenda 2030 auf nationaler Ebene umzusetzen.
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Was sind die 5 Ps der Agenda 2030?
Den Zielen für Nachhaltige Entwicklung sind dabei fünf Kernbotschaften vorangestellt. Diese betreffen den Menschen, den Planeten, den Wohlstand, den Frieden und Partnerschaften (englische „5 Ps“: People, Planet, Prosperity, Peace and Partnership).
Ergebnisse von Agenda 21
Die Umsetzung der Agenda 21 und ihrer 17 Ziele zeigt gemischte Ergebnisse. Es wurden Fortschritte in Bereichen wie Armutsbekämpfung, Bildung und Gesundheitsversorgung erzielt. Viele Länder und Städte haben Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt, erneuerbare Energien gefördert und Umweltschutzmaßnahmen ergriffen.
Jedoch bleiben große Herausforderungen bestehen, insbesondere bei der Bekämpfung des Klimawandels, der Ungleichheit und dem Schutz der Biodiversität. Die Fortschritte sind ungleich verteilt, mit erheblichen Unterschieden zwischen Ländern und Regionen. Die globale Zusammenarbeit hat sich verbessert, doch es fehlt noch an konsequenter Umsetzung und ausreichender Finanzierung. Um die Ziele zu erreichen, sind verstärkte Anstrengungen, politische Entschlossenheit und eine stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft erforderlich.
Was du tun kannst
- Lokale Initiativen unterstützen: Beteilige dich an lokalen Agenda 21-Gruppen oder -Projekten in deiner Stadt oder Gemeinde. Viele Orte haben Arbeitsgruppen oder Netzwerke, die an nachhaltigen Projekten arbeiten.
- Bildung und Bewusstsein fördern: Organisiere oder nimm an Workshops, Seminaren und Infoveranstaltungen teil, um das Bewusstsein für die Ziele der Agenda 21 zu stärken.
- Nachhaltig leben: Praktiziere selbst nachhaltige Lebensweisen, wie Energieeinsparung, Müllvermeidung, nachhaltige Mobilität und bewussten Konsum.
- Politisches Engagement: Engagiere dich in lokalen politischen Prozessen, indem du z.B. an öffentlichen Diskussionen teilnimmst oder Petitionen unterstützt, die nachhaltige Entwicklungen fördern.
- Freiwilligenarbeit: Arbeite als Freiwillige*r in Organisationen, die sich für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Agenda 21 einsetzen.
- Unterstützung von NGOs: Spende an oder arbeite mit Organisationen, die sich für die Ziele der Agenda 21 einsetzen.
- Bildung: Informiere dich selbst weiter und teile dein Wissen über die Agenda 21 und nachhaltige Entwicklung mit anderen, um mehr Menschen zu inspirieren.
Durch diese Maßnahmen kannst du aktiv zur Umsetzung der Agenda 21 beitragen und einen positiven Einfluss auf deine Gemeinschaft und die Umwelt ausüben.
Autorin: Jasmin, 11.08.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0
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