VEGANERinnen

Blauer Teller mit VEGAN Buchstaben und grüner Pflanze
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(D)ein ➡️ veganes Leben und die Auswirkungen auf unsere Zukunft

Noch vor ein paar Jahren kannten nur wenig Menschen das Wort "vegan" und seine Bedeutung und noch weniger Menschen haben sich für einen veganen Lebensstil entschieden. Doch nachdem sowohl der Klimawandel, als auch die Auslöser dafür mehr und mehr in den Fokus der Medien gerückt sind, beschäftigen sich immer mehr Interessierte mit diesem wichtigen Thema.

Was bedeutet vegane Lebensweise?

Wer vegan lebt und isst, konsumiert nichts, was vom Tier stammt – kein Fleisch, Fisch und Honig und auch keine Eier, Milchprodukte und Leder. Es werden auch nur Haut- und Haarpflegeprodukte sowie Kosmetika genutzt, die keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten und nicht in Tierversuchen getestet wurden. Menschen, die eine vegane Lebensform wählen, verzichten auch auf Kleidung oder Schuhe, die aus tierischen Materialien wie Leder, Pelz, Daunen oder Wolle bestehen. Sehr viele Veganer sind große Tierschützer und besuchen keine Zirkusse mit Tieren, keine Zoos und reiten in ihrer Freizeit nicht auf Pferden.

 

Kälbchen mit Mama
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Welche Gründe gibt es, ein veganes Leben zu wählen?

Veganismus ist allen voran ethisch motiviert. Das Streben alle Formen der Ausbeutung von Tiere zu vermeiden. Für Tierfreunde ist meist der wichtigste Punkt, das Gewissen. Sie ernähren sich ohne tierische Produkte aus ethischen Gründen, weil sie nicht wollen, dass Tiere für sie gequält und getötet werden. 65 Milliarden Tiere werden jährlich für unseren Fleichkonsum geschlachtet und mehr und mehr Menschen können es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, dass ein anderes Lebewesen nur zu ihrem "Komfort" leiden muss.

Ein weiterer wichtiger Grund ist natürlich der Umweltschutz, denn die Massentierhaltung und der dafür notwendige Futteranbau zerstört unsere Umwelt. Ein Drittel des weltweit produzierten Getreides wird an die Masttiere verfüttert während gleichzeitig 1,8 Milliarden Menschen hungern. Die industrielle Tierhaltung ist in hohem Maße für den Klimawandel, die Waldzerstörung, die zunehmende Wasserverknappung und weitere Umweltprobleme verantwortlich. Ein Großteil aller in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgase kommen aus der Tierwirtschaft.

Natürlich darf auch unsere eigene Gesundheit als Motivator, die Lebensweise zu ändern nicht fehlen, denn In der westlichen Gesellschaft leidet jeder zweite Mensch an Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Tierprotein ist nicht gut für den Körper, vor allem für das Herz und die Gelenke und ein wichtiger Grund für Krebserkrankungen. Kuhmilch ist Muttermilch und läßt Kälber wachsen. Auch haben inzwischen viele Menschen eine Lactoseintoleranz entwickelt, womit die Natur ihr Veto zum Konsum von Tiermilch einlegt.

 

Vegane Lebensmittel
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Was "darf" man als Veganer eigentlich essen?

Die meisten rein pflanzlichen Lebensmittel sind vegan und mit ein wenig Phantasie und Erfahrung, kann man aus der Fülle an veganen Lebensmitteln tolle Gerichte zaubern. Inzwischen gibt es eine Fülle an tollen Rezepten, die das Leben erleichtern.

- Vollkorn und Getreide wie Hafer, Roggen, Dinkel, Weizen, Gerste, Hirse und Reis sowie Pseudogetreide wie Quinoa, Amarant und Buchweizen. Sie alle liefern komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

- Gemüse und Obst wie Tomaten, Kohl, Rote Bete, Kürbis, Knoblauch, Oliven, Brokkoli, Äpfel, Nektarinen, Beeren, Bananen, Melonen und Orangen. Diese Lebensmittel sind ein wichtiger Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.

- Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Sojabohnen und Lupinen stellen eine Hauptquelle von Eiweiß (Protein) dar.

- Nüsse und Samen wie Leinsamen, Walnüsse, Mandeln und Hanfsamen stellen sowohl gesunde Fette als auch andere wertvolle Nährstoffe bereit.

- Vegane Fleischalternativen wie vegane Burger, Schnitzel und Würstchen sowie vegane Fischalternativen sind ebenfalls in vielen Varianten erhältlich – zum Beispiel auf Basis von Soja, Seitan oder Lupinen.

- Vegane Milchalternativen: Es gibt diverse pflanzliche Alternativen zu Milch, Joghurt oder Käse. Diese basieren häufig auf Soja, Nüssen oder Getreide.

- Butter lässt sich leicht durch Margarine ersetzen. Hier muss man nur darauf achten, dass diese weder gehärtete Fette, noch die tierischen Inhalte Molke und Fischöl enthält.

- Statt Honig geht auch ganz einfach süßen mit Ahornsirup, Agavendicksaft oder Dattelsirup. Dieser ist wohl die gesündeste Art zu süßen, da die Dattel ein super Mineralstofflieferant ist.

Die wichtigsten veganen Statistiken & Fakten:

Deutschland:

  • 2022 leben in Deutschland 1,58 Millionen Veganer (2 %) und 7,9 Millionen Vegetarier (10 %).
  • Vegetarier und Veganer sind zu 70 % weiblich und zum Großteil unter 30 Jahre alt. 60 % von ihnen gaben als Grund für Fleischverzicht Nachhaltigkeit & Tierwohl an.
  • Der deutsche Markt für Veggie Lebensmittel ist über 1,2 Milliarden Euro wert und wächst jährlich zwischen 25 % und 33 %
  • Deutschland ist weltweit die Nummer 1 bei veganen Produkt-Neueinführungen mit einem Anteil von 15 % der Lebensmittel und Getränke.

Weltweit:

  • Weltweit leben 500 Millionen Menschen vegan. Davon der Großteil in Asien (9 % des Kontinents, ~400 Millionen).
  • Dagegen leben weit mehr als 1 Milliarde Menschen vegetarisch. Das liegt an der großen vegetarischen Hindu Population in Indien (38 % der indischen Bevölkerung lebt vegetarisch).
  • In Europa leben im Durchschnitt 6,7 % Vegetarier und 2,1 % Veganer pro Land. Irland, Dänemark, Norwegen und Schweden haben den höchsten Veganer-Anteil mit 4 %.
  • Überall in der westlichen Welt steigt die Zahl der Veganer rasant an. Sie stieg in den USA von 3 % (2020) auf 5 % (2022)

Spannende Fakten zu Veganismus:

  • Tierische Lebensmittel erzeugen mehr CO2 als alle Autos und Flugzeuge zusammen.
  • Wenn wir uns alle vegan ernähren würden, bräuchten wir ¾ weniger landwirtschaftliche Fläche.
  • Wenn jeder vegan leben würde, würden wir bis 2050 8 Millionen Menschenleben retten und 1 Billion US-Dollar Krankheitskosten einsparen.
Vegane Grundnahrung
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Wie kann man sich den Umstieg erleichtern?

Zwischenzeitlich gibt es viele gute Apps, z.B. die Veganstart-App von PETA, die es einem ermöglichen, ganz unproblematisch auf eine vegane Ernährung umzustellen. Auch beim Einkauf wird es täglich einfacher: Es gibt tolle und gesunde Ersatzrprodukte für fast alle tierischen Lebensmittel wie Soja- oder Reismilch, vegane Aufschnitte und Aufstriche, Sojajoghurt, pflanzlichen Käsealternativen, vegane Schnitzel, Würstchen, Nuggets und vieles mehr .Und auch das soziale Leben muss nicht unter einer Ernährungsumstellung leiden, denn mehr und mehr Restaurants bieten viele vegane Alternativen an. Es gibt sogar Apps, die dir ein veganes Restaurant in deiner Nähe anzeigen.

Einigen Menschen fällt es bei der Umstellung auf eine vegane Ernährung anfangs schwer satt zu werden. Hier hilft eine ballaststoffreiche Ernährung, da Ballaststoffe sättigend wirken. Besonders ballaststoffreich sind Getreidearten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst und Gemüse. Wichtig ist, dass sich dein Magen-Darm-Trakt erst auf eine ballaststoffreiche Kost einstellen muss.

Gibt es überhaupt vegane Schokolade und Süßigkeiten?

JA! Vielen Menschen fällt der Umstieg auf eine komplett pflanzliche Ernährung nicht zuletzt schwer, weil es viele Süßigkeiten gibt, die Milch, Butter oder Eier enthalten. Und wer bringt schon die Disziplin auf immer auf Schokolade zu verzichten? Es gibt inzwischen sehr, sehr viele und leckere vegane Schokoladensorten und sogar große Konzerne haben ihre Produktpalette um vegane Varianten erweitert.

Die lange Tradition fleischloser Ernährung:

Viele Menschen denken, vegane Ernährung ist eine "Erfindung" der Neuzeit. Tatsächlich aber haben Vegetarische und vegane Ernährungsformen eine lange Tradition. Das Konzept des Vegetarismus reicht bis zum 8. Jahrhundert vor Christus zurück, wobei die ersten Aufzeichnungen aus indischen Kulturen stammen. Im Lauf der Geschichte hat die pflanzliche Lebensweise immer eine Rolle gespielt, sei es aus religiösen, politischen oder gesellschaftlichen Gründen. Auch in Europa, im 6. Jahrhundert vor Christus, lehnten die Anhänger:innen einiger Strömungen der griechischen Philosophie den Verzehr von Fleisch aus ethischen, ökonomischen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen ab.

 

Küken auf Wiese
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Gibt es eine Kennzeichnung veganer Lebensmittel?

Nachdem dies jahrelang nicht geregelt war, dürfen seit 2021 nur noch Lebensmittel das Vegan-Label tragen, die keine Produkte tierischer Herkunft beinhalten und auch nicht mit tierischen Hilfsstoffen hergestellt worden sind. Ebenfalls sind Tierversuche nicht erlaubt, solang diese nicht behördlich verlangt werden. Zuständig für diese Kennzeichnung ist die Organisation für Normung (ISO).

Vegetarisch oder vegan, ist das nicht egal?

Der Unterschied zwischen Vegetariern und Veganern sind genau vier Wort: Milch, Käse, Eier und Honig. Vegetariern gehen davon aus, dass ja für diese Produkte kein Tier getötet wird. Allerdings wird nun mehr und mehr bekannt, dass auch in der Milch- und Eierindustrie zahlreiche Tiere getötet werden.

Die Milchindustrie ist eine der grausamsten Industriezweige überhaupt. Die Kälbchen werden den Mutterkühen direkt nach der Geburt weggenommen und die männlichen Kälber bereits nach wenigen Wochen getötet. Sowohl Mütter als auch Kälber leiden schrecklich und rufen wochenlang nacheinander. Außerdem leben die Tiere in erbärmlichen Zuständen und sterben einen grausamen Tod.

Huhn wird mit Hand gefüttert
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Doch auch die Eierindustrie steht hier der Milchindustrie nicht im Punkt Grausamkeit hinterher. Da oftmals nur die weiblichen Kücken als Legehennen gebraucht (und missbraucht) werden, werden die frisch geschüpften männlichen Kücken seit neustem vergast, was wohl eine humanere Todesart als das bisher übliche Schreddern bei lebendigem Leib sein soll.

Kritik am Veganismus - Gerücht oder Wahrheit?

Jeder kennt dieses Argument, dass rein pflanzliche Ernährung angeblich zu Mangelerscheinungen führen kann. Allerdings gibt es inzwischen viele Studien, die belegen, dass eine gut geplante und somit ausgewogene vegane Ernährung den Körper mit allen benötigten Nährstoffen versorgt. Der einzige Nährstoff, den man zusätzlich zu sich nehmen sollte, ist Vitamin B12.

Ein weiterer Kritikpunkt, der den Veganern oftmals aufs Brot geschmiert wird ist, dass eine vegane Ernährung würde den Regenwald zerstören, da dieser für den Anbau von Soja gerodet würde. Die Wahrheit ist aber, dass über 90 Prozent des im Regenwald angebauten Sojas als Futtermittel für die Tiere in der Fleischindustrie verwendet wird. Wer eine vegane Ernährung wählt, nutzt meist Tofuprodukte. Diese hingegen werden aus Sojabohnen hergestellt, die vorwiegend aus Europa und Kanada stammen.

Wichtige Filme und Dokus zum Thema Veganismus:

- Cowspiracy

- Fork over Knives

- Das System Milch

- Rotten

- Food matters

- The Game Changers

Gute und sinnvolle Organisationen zum Thema Vegansimus können viele Fragen klären.

 

Eine Fülle an englischsprachigen Infos zum Thema vegane Ernährung gibt es hierBetter World Info

 

Die wichtigsten Gründe, ein veganes Leben zu starten:

- Sie unterstützen die Massentierhaltung nicht mehr.

- Selbst bei noch so guter Bio-Haltung (die es auch praktisch nicht gibt) unterstützen Sie das unnötige Schlachten von Tieren nicht mehr.

- Sie tragen zur Sicherung der Welternährung bei, denn die Tiermast ist sehr ineffizient und verschwendet Unmengen Getreide und Soja. Wenn all die Futtermittel, die Tiere verzehren, Menschen zur Verfügung gestellt würden, würde das helfen, den Welthunger bekämpfen.

- Sie tragen zur Entlastung der Umwelt bei, denn die Tierhaltung verursacht so viel Treibhausgase wie der gesamte Verkehr: Autos, LKWs, Flugzeuge, Schiffe …

Klimaschutz: Wer sich vegan ernährt, ist für einen geringeren CO2- und Wasserverbrauch verantwortlich. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind 70 Prozent der CO2-Emissionen auf tierische Lebensmittel zurückzuführen.

– Plus für die eigene Gesundheit: Veganer:innen haben ein geringeres Risiko für Übergewicht, Diabetes, bestimmte Krebserkrankungen sowie Herz-Kreislaufkrankheiten

Autorin: Jasmin, 19.12.2022, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0

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