Kinder & Krieg

Kinder Krieg
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Ratgeber zu ➡️ Kinder & Krieg

Weltweit wachsen Millionen von Kindern unter den verheerenden Bedingungen von Kriegsgebieten auf. Über 449 Millionen Kinder weltweit leben in Kriegs- oder Konfliktgebieten. Sie erleben täglich gefährliche Dinge, die Sorgen und Ängste auslösen und lebenslange Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit haben können. Diese Kinder leben in Regionen wie dem Nahen Osten, Afrika und Teilen Asiens, aber auch in der Ukraine und in Gaza, wo Kriege anhaltendes Leid verursachen. 

Diese Kinder erleben nicht nur den direkten Schrecken von Gewalt, sondern sind auch mit den langfristigen Auswirkungen von Traumata, mangelnder Bildung und Armut konfrontiert. Es ist eine dringende Notwendigkeit, die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren, um diesen Kindern Schutz, Bildung und eine hoffnungsvolle Zukunft zu bieten.

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Kinder zahlen den höchsten Preis für die Gewalt in Kriegen und Konflikten, obwohl sie dafür keinerlei Verantwortung tragen. In mehr als 30 Konflikten in Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika wurden in den vergangenen 18 Jahren schreckliche Verbrechen gegen Kinder durch Konfliktparteien verifiziert (UNICEF 6/23):

  • Mehr als 120.000 Kinder wurden getötet oder verstümmelt
  • Mindestens 105.000 Kinder wurden von Konfliktparteien rekrutiert und von Streitkräften oder bewaffneten Gruppierungen als Soldat*innen eingesetzt 
  • Rund 32.500 Kinder wurden von Konfliktparteien entführt
  • Mehr als 16.000 Kinder wurden Opfer sexueller Gewalt
  • Seit 2005 haben die Vereinten Nationen mehr als 16.000 Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser verifiziert
  • In über 22.000 Fällen wurde der Zugang zu humanitärer Hilfe für Kinder verweigert

Dies sind lediglich die verifizierten Fälle – die tatsächlichen Zahlen sind wahrscheinlich weit höher. Gleichzeitig wurden Millionen Kinder aus ihren Häusern und Gemeinden vertrieben, viele haben Freunde oder Familienmitglieder verloren oder wurden von ihren Angehörigen getrennt.

Jeder Krieg ist letztlich ein Krieg gegen Kinder" Catherine Russel

 

Kinder Krieg
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Was bedeutet Krieg für die Kinder

Kinder, die in Kriegsgebieten aufwachsen erleben häufig den Verlust ihrer Familie, Freunde und ihres Zuhauses. Die tägliche Realität ist von Gewalt, Hunger und der ständigen Bedrohung durch bewaffnete Konflikte geprägt. Der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und grundlegenden Bedürfnissen wie Nahrung und sauberem Wasser ist oft stark eingeschränkt. 

Diese Kinder müssen früh erwachsen werden und tragen schwer an den physischen und psychischen Belastungen, die durch den Krieg verursacht werden. Viele von ihnen sind Zeugen von Grausamkeiten geworden oder haben persönlich Gewalt erfahren, was tiefe seelische Wunden hinterlässt. Trotz all dieser Widrigkeiten zeigen viele Kinder in Kriegsgebieten erstaunliche Widerstandsfähigkeit und Überlebenswillen, während sie gleichzeitig das Recht auf eine sichere und glückliche Kindheit verlieren. 

Kindersoldaten

Kindersoldaten sind eine tragische Realität in vielen bewaffneten Konflikten weltweit. UNICEF berichtet, dass mindestens 105.000 Kinder seit 2005 von Streitkräften oder bewaffneten Gruppen rekrutiert oder eingesetzt worden seien. Zudem seien mehr als 32.500 Kinder entführt worden und mehr als 16.000 Kinder hätten sexuelle Gewalt erdulden müssen. 

Diese Kinder, oft im Alter von unter 18 Jahren, werden von bewaffneten Gruppen oder staatlichen Streitkräften rekrutiert und zum Kämpfen gezwungen. Sie werden nicht nur physisch missbraucht, sondern auch psychisch traumatisiert und ideologisch manipuliert. Kindersoldaten sind besonders verletzlich und werden oft für gefährliche Aufgaben eingesetzt, einschließlich direkter Kampfhandlungen, Minenräumung und Spionage. Ihre Kindheit wird gestohlen, und sie leiden unter schwerwiegenden körperlichen und seelischen Schäden. Die internationale Gemeinschaft hat Schritte unternommen, um den Einsatz von Kindersoldaten zu bekämpfen, aber dennoch bleiben viele Kinder weiterhin Opfer dieses abscheulichen Missbrauchs. 

Organisationen für Kinder im Krieg

Es gibt viele Organisationen, die sich um Kinder in Kriegsgebieten kümmern und ihnen Unterstützung bieten. Zum Beispiel engagiert sich UNICEF (das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) weltweit für den Schutz von Kindern in Konfliktgebieten und bietet lebenswichtige Dienstleistungen wie medizinische Versorgung, Ernährungshilfe und Bildung. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) arbeitet daran, das Leiden von Kindern in Konflikten zu lindern, indem es humanitäre Hilfe und Schutzmaßnahmen bereitstellt. Darüber hinaus sind Organisationen wie Save the Children, War Child und das Internationale Rote Kreuz sowie lokale Nichtregierungsorganisationen und Gemeinschaftsinitiativen aktiv, um den Bedürfnissen von Kindern in Kriegsgebieten gerecht zu werden und ihre Rechte zu schützen.

 

Kinder Krieg
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Was kannst du tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich für Kinder in Kriegsgebieten einzusetzen. Eine Möglichkeit ist die finanzielle Unterstützung von Organisationen, die sich direkt um das Wohl von Kindern in Konfliktzonen kümmern, indem sie ihnen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und psychosozialer Unterstützung bieten. Freiwilligenarbeit bei solchen Organisationen kann ebenfalls einen direkten Einfluss haben. Druck auf Regierungen und internationale Organisationen auszuüben, um den Schutz von Kindern in Kriegsgebieten zu verbessern, ist ebenfalls wichtig. Informationsverbreitung und Bewusstseinsbildung über die Situation von Kindern in Konfliktgebieten kann dazu beitragen, öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung zu mobilisieren. Schließlich ist es wichtig, politisch aktiv zu werden, um langfristige Lösungen für Konflikte zu fördern und den Schutz von Kindern zu gewährleisten.

Wie sprechen wir mit unseren Kindern über Krieg

Krieg ist ein sensibles Thema, das oft mit beunruhigenden Bildern oder Informationen einhergeht, insbesondere für Kinder. Wie sollten Eltern, Großeltern und andere Erwachsene reagieren und wie können sie den Kindern ihre Ängste nehmen?

1. Offen und ehrlich kommunizieren, ohne Raum für Spekulationen zu lassen. Die meisten Kinder spüren, wenn Erwachsene besorgt und ängstlich sind. Es ist wichtig, ihren Fantasien keinen freien Lauf zu lassen, da fehlende Erklärungen Ängste und Unsicherheiten verstärken können.

2. Die richtigen Worte wählen, die dem Entwicklungsstand und den emotionalen Fähigkeiten des Kindes entsprechen. Während mit Jugendlichen offen über Krieg gesprochen werden kann, ist bei jüngeren Kindern eine altersgerechte Herangehensweise erforderlich.

3. Kindern Sicherheit und Orientierung bieten, auch wenn man selbst besorgt und hilflos ist. Es ist wichtig, jüngeren Kindern ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln und ihnen zu erklären, dass Konflikte gelöst werden können, ohne dass sie selbst dafür verantwortlich sind.

4. Hoffnung vermitteln, insbesondere älteren Schulkindern, indem man erklärt, dass Erwachsene im Konflikt oft schlimmer sind als Kinder und dass die meisten Länder der Welt bestrebt sind, den Konflikt zu beenden.

5. Vermeiden Sie Pauschalisierungen, insbesondere bei jüngeren Kindern, indem Sie keine bestimmten Länder oder Namen nennen, um Vorurteile zu vermeiden und zukünftige Zuschreibungen zu verhindern.

 

Kinder Krieg
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Kinder und Kriegsspielzeug

Viele Kinder wachsen mit Kriegsspielzeug wie Spielzeugpistolen, Schwertern und Panzern auf, was das Potenzial hat, Gewalt und Konflikte zu verherrlichen. Alternativ können Eltern ihre Kinder dazu ermutigen, Spielzeug auszuwählen, das Kreativität, Kooperation und Mitgefühl fördert. Durch diese Wahl können sie eine Atmosphäre des Respekts und der Empathie schaffen, in der Kinder lernen, die Komplexität von Konflikten zu verstehen und nach friedlichen Lösungen zu suchen. Kinder sollten nicht nur die Oberfläche von Konflikten sehen, sondern auch lernen, sie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und gewaltfreie Wege zur Konfliktlösung zu entwickeln.

Die Zukunft der Kinder

Wir wünschen uns eine Welt, in der kein Kind mehr den Schrecken des Krieges erleben muss. Wir streben danach, eine Zukunft zu schaffen, in der Kinder frei von Gewalt, Angst und Unsicherheit aufwachsen können. Dies erfordert eine gemeinsame Anstrengung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, Konflikte friedlich zu lösen und den Schutz von Kindern zu gewährleisten, unabhängig von ihrem Standort oder ihrer Herkunft. Durch Bildung, Empathie und Zusammenarbeit können wir eine Welt schaffen, in der Kinder ihre Träume verfolgen können, ohne von Krieg und Zerstörung bedroht zu werden. Lasst uns gemeinsam für eine Zukunft kämpfen, in der jedes Kind die Möglichkeit hat, glücklich, sicher und frei zu sein.

Autorin: Jasmin, 09.04.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0

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