Seniorin mit Krücke
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Ratgeber zu ➡️ Osteoporose

Definition und Grundlagen

Osteoporose ist eine chronische Erkrankung des Skelettsystems, bei der die Knochendichte und -qualität abnimmt. Die Knochenstruktur wird porös und instabil, was zu einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen führt. Dies liegt an einem Ungleichgewicht zwischen dem Abbau und Aufbau von Knochenmasse. Während Knochen natürlicherweise ständig erneuert werden, überwiegt bei Osteoporose der Abbau. Dadurch verlieren die Knochen ihre Stabilität. 

Osteoporose ist eine Volkskrankheit mit circa 6 Millionen Betroffenen in Deutschland. Frauen sind 3 x häufiger betroffen als Männer und die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu.

Die Krankheit betrifft oft Menschen höheren Alters und tritt häufiger bei Frauen auf, vor allem nach der Menopause, da der Östrogenspiegel sinkt. Osteoporose entwickelt sich schleichend und bleibt lange symptomlos. Oft wird sie erst erkannt, wenn es zu einem Knochenbruch kommt. Zu den häufigsten Bruchstellen gehören Hüfte, Wirbelsäule und Handgelenk. Ziel der Behandlung ist es, die Knochendichte zu erhalten und das Frakturrisiko zu senken.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Osteoporose sind vielfältig und umfassen sowohl genetische als auch äußere Faktoren. Hormonelle Veränderungen, wie der Rückgang von Östrogen bei Frauen in der Menopause oder Testosteronmangel bei Männern, spielen eine zentrale Rolle. Eine unzureichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, die für den Knochenaufbau essenziell sind, begünstigt ebenfalls die Entwicklung der Krankheit. Bewegungsmangel schwächt die Knochen, da diese durch körperliche Aktivität gestärkt werden. Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und bestimmte Medikamente, wie Kortikosteroide, können das Risiko weiter erhöhen. Genetische Veranlagung ist ein weiterer Faktor: Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Osteoporose haben ein höheres Risiko. Auch chronische Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder Essstörungen können die Knochengesundheit negativ beeinflussen. Die Kombination mehrerer Risikofaktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Osteoporose zu erkranken.

 

Frau mit Rückenschmerzen
Kampus Production - Pixabay

Osteoporose Statistik

Im Jahr 2022 wurde deutschlandweit in 29.835 Fällen stationär behandelter Patienten eine Osteoporose mit pathologischer Fraktur (ICD-10: M80) diagnostiziert.  Osteoporose, eine Erkrankung, die durch eine Abnahme der Knochendichte und -qualität gekennzeichnet ist, führt häufig zu pathologischen Frakturen, insbesondere bei älteren Menschen. Die stationäre Behandlung dieser Patienten ist nicht nur aufgrund der Fraktur, sondern auch wegen möglicher Komplikationen notwendig. Maßnahmen zur Prävention, wie beispielsweise die Förderung von Knochengesundheit durch Ernährung, Bewegung und medikamentöse Therapie, könnten dazu beitragen, die Zahl der stationären Fälle in Zukunft zu reduzieren.

Symptome

Osteoporose bleibt oft lange Zeit unbemerkt, da die Krankheit in den frühen Stadien keine klaren Symptome verursacht. Häufig wird sie erst diagnostiziert, wenn es zu einem Knochenbruch kommt. Zu den typischen Symptomen im späteren Verlauf gehören chronische Rückenschmerzen, die durch kleine Frakturen in den Wirbelkörpern verursacht werden können. Diese Brüche führen auch oft zu einer Abnahme der Körpergröße und einer nach vorne gekrümmten Haltung, dem sogenannten "Witwenbuckel". Auch eine erhöhte Neigung zu Knochenbrüchen bei geringfügigen Belastungen oder Stürzen ist ein Zeichen für Osteoporose. In fortgeschrittenen Stadien kann die Erkrankung zu starken Bewegungseinschränkungen und einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Daher ist es wichtig, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bevor schwerwiegende Symptome auftreten.

 

Osteoporose
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Osteoporose Prävention

Prävention spielt eine Schlüsselrolle bei der Vorbeugung von Osteoporose. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist, ist essenziell. Kalzium stärkt die Knochenstruktur, während Vitamin D die Aufnahme von Kalzium im Körper fördert. Gute Kalziumquellen sind Milchprodukte, grüne Blattgemüse und Nüsse. Sonnenlicht ist eine natürliche Quelle für Vitamin D, und regelmäßige Aufenthalte im Freien unterstützen die Bildung dieses Vitamins. Bewegung, insbesondere Kraft- und Gleichgewichtstraining, stärkt die Knochen und reduziert das Sturzrisiko. Der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum ist ebenfalls wichtig, da diese Faktoren den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen. Für Menschen mit erhöhtem Risiko kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder eine regelmäßige ärztliche Kontrolle sinnvoll sein, um frühzeitig gegen die Krankheit vorzugehen.

Tipp: Unser Ratgeber zu einem gesunden Lebensstil.

Diagnoseverfahren

Die Diagnose von Osteoporose erfolgt meist durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Ein zentrales Instrument ist die Knochendichtemessung (DEXA), die die Mineraldichte der Knochen misst. Diese Untersuchung konzentriert sich auf die Hüfte und die Wirbelsäule, da diese Bereiche am häufigsten von Osteoporose betroffen sind. Blut- und Urintests können zusätzliche Informationen liefern, um andere Ursachen für Knochenschwund auszuschließen oder den Kalzium- und Vitamin-D-Status zu überprüfen. Der Arzt wird zudem Risikofaktoren wie familiäre Vorgeschichte, frühere Knochenbrüche oder die Einnahme bestimmter Medikamente berücksichtigen. Ein frühzeitiger und genauer Diagnoseprozess ist entscheidend, um die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und die passende Behandlung einzuleiten, bevor es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt.

 

Ärztin mit Röntgenbild
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Therapieoptionen

Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, den Knochenabbau zu verlangsamen, die Knochenmasse zu erhalten und das Frakturrisiko zu senken. Medikamente wie Bisphosphonate, Denosumab oder Teriparatid werden häufig eingesetzt, um die Knochendichte zu verbessern. Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D ist essenziell und kann durch Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel sichergestellt werden. Physiotherapie hilft, die Muskulatur zu stärken und das Gleichgewicht zu verbessern, wodurch Stürze vermieden werden können. Zudem kann eine Anpassung des Lebensstils, wie der Verzicht auf Rauchen und Alkohol sowie regelmäßige körperliche Aktivität, den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. In schweren Fällen oder bei Komplikationen wie Wirbelbrüchen können operative Eingriffe erforderlich sein. Eine frühzeitige und individuell angepasste Therapie ist entscheidend, um die Lebensqualität zu erhalten.

Komplikationen der Osteoporose

Knochenbrüche, insbesondere an Hüfte, Wirbelsäule und Handgelenk, sind häufige Folgen. Solche Frakturen können starke Schmerzen verursachen und erfordern oft eine langwierige Behandlung oder sogar chirurgische Eingriffe. Besonders Hüftbrüche führen bei älteren Menschen häufig zu einer dauerhaften Einschränkung der Mobilität und Selbstständigkeit. Wirbelkörperbrüche können eine Verkrümmung der Wirbelsäule und eine Abnahme der Körpergröße zur Folge haben. Dies beeinträchtigt nicht nur die körperliche Funktion, sondern auch die Lebensqualität. Zudem besteht durch Immobilität ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Thrombosen oder Lungenentzündungen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind daher entscheidend, um solche Komplikationen zu verhindern und die Knochengesundheit langfristig zu sichern.

 

kalziumquellen
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Zielgruppen und Häufigkeit

Osteoporose betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere Frauen nach der Menopause. Der Rückgang des Östrogenspiegels bei Frauen und des Testosteronspiegels bei Männern spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Krankheit. Schätzungen zufolge sind weltweit Millionen Menschen betroffen, wobei Frauen häufiger erkranken als Männer. Auch genetische Veranlagung erhöht das Risiko: Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Osteoporose sollten besonders auf ihre Knochengesundheit achten. Chronische Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder Essstörungen sowie langfristige Einnahme bestimmter Medikamente, wie Kortikosteroide, erhöhen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. Daher ist es wichtig, dass Menschen aus diesen Risikogruppen frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen und regelmäßig ihre Knochendichte überprüfen lassen.

Aktuelle Forschung

Die Forschung zur Osteoporose konzentriert sich auf innovative Präventions- und Therapiemethoden. Neue Medikamente, die gezielt in den Knochenstoffwechsel eingreifen, werden entwickelt, um den Abbau zu hemmen und den Aufbau zu fördern. Zudem wird an der Verbesserung der Knochendichtemessung gearbeitet, um die Diagnose präziser und früher zu ermöglichen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle von Genetik und Biomarkern, um individuelle Risiken besser einschätzen zu können. Studien zeigen auch, dass Ernährung und Lebensstil eine noch größere Bedeutung haben könnten als bisher angenommen. Neuartige Trainingsprogramme, die gezielt auf die Stärkung der Knochen und die Vermeidung von Stürzen abzielen, werden erprobt. Die Kombination aus pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Ansätzen zeigt vielversprechende Ergebnisse, um die Lebensqualität Betroffener nachhaltig zu verbessern.

Tipp: Ratgeber für Senioren und Infos zu Menopause.

 

Ältere Frau macht Yoga
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Leben mit Osteoporose

Ein Leben mit Osteoporose erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit der Krankheit, um die Lebensqualität zu erhalten. Betroffene sollten auf eine kalzium- und vitaminreiche Ernährung achten und regelmäßig körperliche Aktivitäten wie Kraft- und Gleichgewichtstraining durchführen. Der Wohnraum sollte sturzsicher gestaltet werden, etwa durch rutschfeste Teppiche und Haltegriffe in Bad und Treppenbereichen. Schmerzen können durch Physiotherapie, Wärmebehandlungen oder in schweren Fällen durch Medikamente behandelt werden. Es ist wichtig, regelmäßig Arzttermine wahrzunehmen und den Therapieverlauf zu kontrollieren. Selbsthilfegruppen bieten emotionalen Rückhalt und den Austausch mit anderen Betroffenen. Mit der richtigen Unterstützung und einem gesunden Lebensstil können viele Menschen trotz Osteoporose ein weitgehend aktives und unabhängiges Leben führen.

Autorin: Jasmin, 28.01.25 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0(link is external)

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